Alfred Seitz…

Alfred-Seitz-Preis - Innovative Pflegeprojekte

Innovative Projektarbeiten der Pflege – Auszeichnung mit Alfred-Seitz-Preis

Jährlich wird durch die Thoraxstiftung der Alfred-Seitz-Pflegepreis verliehen. Hierbei handelt es sich um eine Preisverleihung, in der innovative Projektarbeiten von Pflegemitarbeiter*innen der Thoraxklinik gewürdigt werden. Folgende Kriterien sind bei der Preisvergabe ausschlaggebend: eine Verbesserung der Patientenversorgung, der Ablaufprozesse, der Mitarbeiterzufriedenheit, der Interprofessionalität und Förderung der Anerkennung der Pflege.

1.Preis: Corona-Pandemie. Eine Arbeitsanweisung für die erwartete Katastrophensituation

Heike Miller-Teynor / Vlada Glisic

„In der völlig unklaren Situation rund um die Corona-Pandemie setzten wir uns damit auseinander, eine Arbeitsumgebung zu gestalten, bei der die Pflegekräfte in ihren Diensten ab sofort und auf ungewisse Zeit, die pflegerische Versorgung dieser Infektionspatienten adäquat gewährleisten können. Zu diesem Zeitpunkt standen lediglich die Räumlichkeiten fest. Alles Weitere beispielsweise, welches pflegerische Team hierfür zuständig sein soll, etc. wurde während des Erarbeitungsprozesses entwickelt. Mit der detaillierten und strukturierten Darstellung in der Arbeitsanweisung verfolgten wir das Ziel, eine Handreichung vorzulegen, die selbsterklärend ist. Im Hintergrund steht der Gedanke, dass jede Pflegekraft ggf. auch ohne Einarbeitung in die Lage versetzt wird, diese infektiösen Patienten nach dem aktuellsten Stand der zur Verfügung stehenden Daten und unter Einhaltung der neuesten dazu bekannten Hygienemaßstäbe zu versorgen. Dies garantiert je nach Entwicklung der Pandemie, selbst im Katastrophenfall, größtmögliche Handlungsalternativen für die Personalplanung“.

 

2. Preis: Pflege jetzt! Ein Werbeclip für die Pflegeausbildung

Manuel Freiheit

Dieser Kurzfilm wird aktuell bei den Präventionsveranstaltungen "ohnekippe" für die Schulklassen vorgeführt. Der Kurzfilm soll bei Schüler*innen im Rahmen des Präventionsprojektes der Thoraxklinik Interesse für die Pflegeberufe wecken. Pro Jahr nehmen fast alle Schüler*innen der weiterführenden Schulen der Klassenstufen 6. bis 8. der Regionen Heidelberg, Mannheim und dem Rhein-Neckar-Kreis teil. Im Clip werden durch kurze Informationen sowohl in Bild als auch in gesprochenem Text die Vorzüge und Perspektiven des Pflegeberufs dargestellt. Bei den bildlichen Szenen wurden verschiedene Eindrücke aus der Thoraxklinik festgehalten

 

3. Preis: (curriculare) Konstruktion einer Heidelberger interprofessionellen stationären Ausbildung auf einer Intensivstation (iHIPSTA)

Katrin Liestmann

„Der monoprofessionellen Ausbildung sowohl in den Gesundheitsberufen als auch im Medizinstudium steht das tägliche interdisziplinäre und inter-professionelle Arbeiten in der Klinik gegenüber. Es herrscht eine Diskrepanz zwischen den Lernenden und der Lernumgebung auf der einen Seite und den Zielen und Ausbildungsstrategien auf der anderen Seite. Kernkompetenzen interprofessioneller Zusammenarbeit werden bisher kaum bis gar nicht in den praktischen Ausbildungsabläufen berücksichtigt, sondern erst im späteren Alltag in der Praxis erlernt oder nachgelebt. Hier besteht ein großer Nachholbedarf, der am besten bereits in der Ausbildung durch Implementierung praktischer interprofessioneller Zusammenarbeit erreicht werden kann. Zudem werden wiederholt Versorgungsdefizite und eine Gefährdung der Patientensicherheit mit Mängeln in der interprofessionellen kollaborativen Zusammenarbeit (interprofessional collaborative practice; IPCP) in Verbindung gebracht

Alfred Seitz:

Namensgeber der Preisverleihung ist der Krankenpfleger Alfred Seitz, der Anfang 1942 als Widerstandskämpfer der sogenannten „Lechleiter-Gruppe“ von der Gestapo verhaftet und hingerichtet wurde. Ein Beispiel für die Würdigung der pflegerischen Arbeit ist der Alfred-Seitz-Preis. Alfred Seitz war von 1936 bis 1942 OP-Pfleger im Krankenhaus-Rohrbach. 1939 wurde er zum Oberpfleger ernannt. Sein Engagement für die Patienten war außerordentlich.

1941 traten er, seine Frau Käthe und deren Vater, Philipp Brunnemer, aus politischer Überzeugung der sogenannten „Lechleiter-Gruppe“ - einer Widerstandsgruppe gegen das NS-Regime - bei. 1942 wurden sie mit elf weiteren Widerstandskämpfern durch die Gestapo verhaftet und vom Volksgerichtshof in Mannheim zum Tode verurteilt. Am 15. September 1942 wurden in Stuttgart die Hinrichtungen vollstreckt. Der letzte Gruß von Alfred Seitz an den Gefängnisgeistlichen galt den Bühler Schwestern, die bekanntlich damals an der Thoraxklinik beschäftigt waren.

 

Thoraxstiftung:

Die Thoraxstiftung Heidelberg möchte interessierten Förderern die Möglichkeit eröffnen, ganz gezielt für Projekte an der Thoraxklinik zu spenden. Der Zweck der Stiftung ist die ideelle und finanzielle Förderung von Wissenschaft und Forschung und der Krankenversorgung – insbesondere bei Erkrankungen der Thoraxorgane -sowie die Unterstützung der medizinischen Prävention und Gesundheitsförderung. Die Behandlung von schwerkranken Menschen steht für die Thoraxklinik seit ihrer Gründung im Vordergrund. Zunächst war die Behandlung der Lungentuberkulose die medizinische Herausforderung. Heute deckt die Klinik das gesamte Spektrum der chirurgischen und konservativen Behandlung von Lungenkrankheiten ab: die meisten Patienten sind an Lungenkrebs, COPD, Mukoviszidose, Asthma bronchiale oder interstitiellen Lungenkrankheiten und Lungentuberkulose erkrankt. Einige dieser Erkrankungen verlaufen chronisch und manche sind schon bei Diagnosestellung lebensbedrohlich. Auf allen verfügbaren medizinischen Feldern (Onkologie, Pneumologie und Thoraxchirurgie) wird an der Thoraxklinik eine Spitzenexpertise vorgehalten, die nationale und internationale medizinische Standards setzt.