19.03.2021 ohnekippe -…

ohnekippe - Klassenzimmershow

„ohnekippe-Klassenzimmershow“ – Prävention, die Spaß macht!

Seit über 20 Jahren klärt die Präventionskampagne „ohnekippe“ Schülerinnen und Schüler der Rhein-Neckar-Region über die Risiken und Folgen des Rauchens auf. Diese bei Schüler*innen und Lehrer*innen gleichermaßen sehr beliebte Veranstaltung fand mit Beginn der Coronapandemie ein abruptes Ende, da keine Präsenzveranstaltungen an der Thoraxklinik mehr stattfinden durften.

Um dieses wichtige und erfolgreiche Präventionsprogramm trotz Pandemie weiter durchführen zu können, wurde es ab Sommer 2020 zunächst als Live-Stream über YouTube durchgeführt. „Das war zwar zunächst eine gute Alternative,“ berichtet Dr. Claudia Bauer-Kemeny, die die Kampagne seit Oktober 2020 leitet. „Dennoch fehlte aber die Interaktivität mit den Schüler*innen, von der die Kampagne ja eigentlich lebt.“ Außerdem wurde sehr schnell klar – ohnekippe wird es als Präsenzveranstaltung so schnell nicht wieder geben. Deshalb hat sich ohnekippe etwas völlig Neues ausgedacht – die ohnekippe-Klassenzimmershow! Ein modernes online Meetingtool macht es möglich, interaktiv mit den Schüler*innen im Klassenzimmer via Computer zu agieren und sie direkt in die Veranstaltung mit einzubinden. Im Vorfeld der Veranstaltung erhält jede Klasse ein Päckchen mit Materialien, die im Rahmen der Veranstaltung eingesetzt werden. Der erste Teil der Veranstaltung ist eine echte Mitmach-Show. Denn hier gilt es, Fragen zu beantworten, Krankheiten aus einem Buchstabenrätsel zu identifizieren, zu puzzlen, Fälschungen auf einem Bild zu finden, durch Übungen mit einem Strohhalm das Gefühl von Luftnot zu erfahren, Lüge von Wahrheit zu unterscheiden und vieles mehr. Dabei geht es nicht nur um das Zigarettenrauchen, sondern auch um den bei Jugendlichen besorgniserregend ansteigenden Konsum von E-Zigarette, Wasserpfeife und Cannabis. Mit jeder Aufgabe ergattern die Schüler*innen Punkte auf einem Spielbrett, das das Weltall abbildet. Sind alle Aufgaben gelöst, erreichen die Schüler*innen ihren Stern zur Aufnahme in das Universum der Nichtraucherklassen. Im 2. Teil der Veranstaltung wird eine Spiegelung der Lunge (Bronchoskopie) aus dem Endoskopiesaal der Thoraxklinik gezeigt und im 3. Teil schaltet sich ein/eine an den Folgen des Rauchens erkrankter/erkrankte Patient*in der Veranstaltung zu, berichtet über seine/ihre Krankheitsgeschichte und beantwortet den Schüler*innen live ihre Fragen.  Nach der Veranstaltung dürfen die Klassen ihre Urkunde für die „Nichtraucher Stars“ in Empfang nehmen. „Ohne die großzügige Unterstützung durch die Manfred Lautenschläger-Stiftung wäre es nicht möglich, die Klassenzimmershow in dieser Form durchzuführen,“ so Bauer-Kemeny. „Die Stiftung war von unserem neuen Konzept spontan begeistert und erste Erfahrungen zeigen, dass den Schüler*innen Prävention auf diese Art und Weise wirklich Spaß macht“.

Im Zuge der Digitalisierung von ohnekippe zur ohnekippe-Klassenzimmershow geht die Präventionsveranstaltung aber auch  inhaltlich neue Wege. Dass jahrelanger Konsum von Tabak krank macht, ist inzwischen hinreichend bekannt. Hingegen sind die Hintergründe und Folgen des Tabakanbaus und der -produktion vielen Jugendlichen nicht bewusst. Die ohnekippe-Klassenzimmershow widmet sich deshalb verstärkt auch Themen wie Kinderarbeit in der Tabakproduktion, Schädigung der Umwelt durch Tabakanbau und Verschmutzung der Umwelt durch Zigarettenkippen.. So erfahren die Schüler*innen viel über fremde Länder und die Menschen, die dort leben und das ursprünglich Gelernte bekommt ein Gesicht.

„Wir verfolgen schon seit vielen Jahren den innovativen, zunehmend erfolgreichen und beeindruckenden Werdegang der Kampagne „ohnekippe“. Im direkten Austausch konnte uns Frau Dr. Bauer-Kemeny sehr schnell von dem neuen, digitalen Konzept überzeugen, welches sicherlich auch über die Pandemie-Phase hinaus sehr nachgefragt sein wird“ erklärte Markus Lautenschläger, Geschäftsführer der Manfred Lautenschläger-Stiftung. „Zudem sind die neuen Inhalte, welche über die Gesundheitsrisiken hinausgehen, wie etwa die Problematik beim Anbau von Tabak,  der breiten Öffentlichkeit vermutlich noch weitgehend unbekannt. Auch diese Erweiterung der Thematik empfinden wir als sehr sinnvoll und überzeugend.“

Die Prävention stoffgebundener Sucht ist ein wichtiges Feld in der schulischen Präventionsarbeit. Sie braucht viele Ressourcen und kann nur gelingen, wenn viele Akteure gemeinsam handeln. Dank unserer Gesundheitspartner und Förderer aus unterschiedlichen Bereichen ist es möglich, unsere Präventionsarbeit kontinuierlich weiterzuentwickeln und zunehmend mehr Schüler*innen zu erreichen.