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Einrichtungen

Ambulanz für Hyperhidrose

Gehört zu Thoraxchirurgie

Spezialambulanz

Kontakt
Röntgenstraße 1
69126 Heidelberg


06221 396-1101
06221 396-1102

Öffnungszeiten
Fr 09:00 – 14:00  

Wichtige Informationen

ERKRANKUNG

An Hyperhidrose (übermäßiges Schwitzen) leiden etwa 1 bis 2 % der Bevölkerung. Viele Patienten fühlen sich durch dieses übermäßige Schwitzen in ihren täglichen Aktivitäten behindert, da beispielsweise übermäßig feuchte Hände oder häufiger Kleidungswechsel belasten. Das Schwitzen kann durch Stress, Emotionen oder durch Anstrengungen ausgelöst werden, bei einigen Patienten tritt es jedoch auch spontan auf.

Die Schweißregulation wird vom sympathischen Nervensystem kontrolliert. Bisher ist die Ursache der Hyperhidrose nicht bekannt.

MEDIKAMENTÖSE THERAPIE

Die Behandlung der Hyperhidrose erfolgt meistens zunächst medikamentös. Verschiedene Salben und/ oder Sprays können zu einer Austrocknung der Schweißdrüsen führen. Eine andere Behandlungsmöglichkeit ist die Iontophorese, eine elektrische Stimulation, die an den Händen erfolgt. Gelegentlich wird das übermäßige Schwitzen durch eine Injektion von Botox (Botulinumtoxin) im betroffenen Bereich mit einem Effekt über drei bis sechs Monate behandelt. Alternativ werden zahlreiche Medikamente zur Behandlung der Hyperhidrose mit unterschiedlichem Erfolg eingesetzt.

CHIRURGISCHE THERAPIE

Durch eine Operation wird ein Teil des sympathischen Nervensystems durch Clips unterdrückt, der für die Regulation der Schweißdrüsen zuständig ist. Dieser Teil des Sympathikus-Grenzstrangs liegt innerhalb des Brustkorbs, so dass standardmäßig eine minimal-invasive Operation („Schlüssellochtechnik“) durchgeführt wird, um die Funktion des Nervens auszuschalten. Eine Heilung der palmaren Hyperhidrose (Schwitzen der Hände) kann in etwa 95 % erzielt werden, eine Heilung der axillären Hyperhidrose (Schwitzen unter den Achseln) in etwa 80 % der Fälle. Die stationäre Behandlung beträgt für die Operation etwa drei Tage.

Wie bei allen chirurgischen Eingriffen existieren Risiken, wobei das sogenannte kompensatorische Schwitzen am häufigsten auftritt. Es kann in allen Bereichen des Körpers vorkommen und kompensiert möglicherweise das den Verlust der Schweißabsonderung an Händen und Achseln nach der Operation. Bei etwa 5 bis 10 % der Patienten kommt es nach der Operation zu deutlichen Schweißausbrüchen, die sich erst nach einigen Wochen bessern.

KOSTENÜBERNAHME DURCH DIE KRANKENKASSE

Die allgemein geltenden Behandlungsrichtlinien sehen die Operation als letzte Behandlungsstufe vor. Eine Ausnahme kann vorliegen, wenn aus Sicht der behandelnden ärztlichen Kollegen (z.B. der Dermatologie) die Aussicht auf eine erfolgreiche konservative Therapie als gering eingeschätzt wird. Eine weitere Option zur Operation liegt dann vor, wenn mehrere benachbarte Körperregionen betroffen sind, die der thorakoskopischen Sympathikusblockade gut zugänglich sind. Die Kosten der stationären Behandlung werden dann durch die gesetzliche Krankenkasse abgedeckt.

WICHTIGE INFORMATIONEN

Bitte bringen Sie zur persönlichen Vorstellung Ihre Vorbefunde (Arztbriefe, Untersuchungen, etc.) und die gegebenenfalls bereits angefertigte Bildgebung mit. Dies erleichtert einen zügigen Ablauf und vermeidet doppelte Untersuchungen. Gerne können Sie uns Ihre Befunde zur Zweitmeinung auch postalisch oder per Mail (v-thor.chirurgie@med.uni-heidelberg.de) zusenden.

Leitung

Dr. Dr. med. Laura Klotz, MHBA

Ärztliche Leitung


Dr. med. Raffaella Griffo

Assistenzärztin
Resident physician